Kühlakkus, Kühlboxen und revolutionäre Neuerungen
Lebensmittel behalten gefroren Ihre Qualität und Nährstoffe, aber nur wenn die Kühlkette nicht unterbrochen wird. Doch viele Lebensmittel sind lange unterwegs und Temperaturschwankungen ausgesetzt. Mit dem korrekten Einsatz von Kühltaschen, Kühlakkus und Kühlboxen (elektrisch oder passiv) geben Sie Bakterien keine Chance. Derweil forscht man an revolutionären Neuentwicklungen, etwa einem Plastiketikett, das Verbrauchern anzeigt, ob die Kühlkette eingehalten wurde. Geforscht wird daran an der Bundesanstalt für Materialforschung in Berlin.
Kühlkette: Vorsicht beim Einkauf im Sommer
Bakterien fühlen sich in der Hitze richtig wohl: Bereits nach 20 Minuten ohne ausreichende Kühlung kann sich die Keimzahl zum Beispiel von Bakterien des Typs E. coli in leicht verderblichen Lebensmitteln wie Fleisch oder Käse verdoppeln. "Bei hohen Temperaturen sollte man nur mit Kühl- oder Isoliertasche einkaufen", stellt Melanie Bauermann, Expertin für Lebensmittel bei TÜV Rheinland, klar. Wenn es richtig Sommer wird, können zusätzliche Kühlakkus notwendig werden, um die Kühlkette vom Supermarkt ins eigene Heim nicht zu unterbrochen.
All diese Regeln gelten auch für Tiefkühlkost. Ist Speiseeis beispielsweise auf dem Nachhauseweg aufgetaut und schon flüssig an den Rändern, darf es nicht mehr aufgetaut werden. Das Risiko wäre zu hoch, dass sich schon gesundheitsgefährdende Keime gebildet haben könnten. Dies ist auch eine generelle Regel für alle aufgetauten Lebensmittel.
Neues Etikett für die Kühlketten-Überwachung?
Verbraucher können natürlich selbst sicherstellen, dass sie die Kühlkette einhalten. Doch sie wissen nicht, was mit den eingekauften Produkten zuvor geschehen ist. Wurden sie permanent gekühlt? Fisch, der um die halbe Welt gefroren reist, ist schwer komplett zu kontrollieren. Abhilfe soll ein neues Etikett schaffen, an dem derzeit die Bundesanstalt für Materialforschung in Berlin arbeitet. In einem Beitrag des MDR in der Sendung „Einfach Genial“ vom 25.11.2014 stellt Wissenschaftler Dr. Thorsten Pretsch das Produkt vor. Dabei handelt es sich um ein blaues Etikett aus Spezialplastik (Temperatur-Gedächtnis-Polymere). Dieses wird in die Länge gezogen und dann bei minus 20 Grad schockgefroren. Sollte es in der Praxis einmal eingesetzt werden und beispielsweise auf einer Tielfkühlpizza kleben, würde es sich zusammenziehen, wenn die Kühlkette unterbrochen werden würde. Somit könnten Verbraucher im Supermarkt erkennen, dass Sie dieses Produkt nicht kaufen sollten. Als der MDR die Sendung ausstrahlte, hieß es, dass das Produkt so gut wie ausgereift sei. Seien wir gespannt, wann und ob es in die Märkte kommt.
Kühlakkus und Co: Im Sommer den Kühlschrank kälter stellen
Spätestens im Hochsommer empfiehlt es sich, den Kühlschrank oder die Kühltruhe auf etwa plus zwei Grad zu stellen. Somit gewährleistet man auch an heißen Tagen eine genügende Kühlung für die Lebensmittel. Außerdem sollten ab diesem Zeitpunkt auch Getränke und Speisen in den Kühlschrank, die ansonsten auch draußen eine gewisse Zeit lang problemlos aufbewahrt werden könnten: Fruchtsäfte, angebrochene Soßen-Flaschen und Konfitüren. Generell gilt die Regel: Die Platte aus Glas im Kühlschrank ist die kälteste und darum auch der ideale Platz für verderbliche Waren wie Fleisch und Käse.
Auch bei Ausflügen nicht Kühlakkus und Kühltaschen vergessen
Wer gerne im Sommer Ausflüge macht oder zum Picknick fährt, sollte ebenfalls daran denken, die Kühlkette einzuhalten. Fleisch zum Grillen kann schnell verderben. Neben Kühlakkus und passiven Kühltaschen eignen sich auch transportfähige Kühlboxen, die aktiv mit Akkus oder elektrisch gekühlt werden. "Für Sommersalate statt fertiger Saucen besser Essig und Öl verwenden, das wirkt konservierend", sagt Melanie Bauermann.