Vor Kühlakkus und Co. wurde mit Natureis gekühlt
Heute ist Kühlen selbstverständlich. Zuhause, in Restaurants oder Industrieanlagen wird über Kühlschränke, Gefrierkammern oder Klimaanlagen gekühlt. Unterwegs haben wir elektrische Kühltaschen oder passive Kühlboxen oder praktische Kühlakkus. Doch wie begegneten die Menschen in grauer Vorzeit und im 19. Jahrhundert den Problemen zu starker Wärme oder verderbender Lebensmittel? Eine kurze Geschichte des Kühlens:
Niemand weiß ganz genau, wann die Menschen das erste Mal darauf kamen, etwas zu kühlen. Wir wissen aber, wie und grob wann dies geschah. Etwa um 3000 vor Christus sollen Ägypter und Mesopotamier natürliches Eis genutzt haben, um Lebensmittel länger nutzbar zu machen.
Die Römer gaben Unsummen für Eis aus
Von den Römern ist bekannt, dass sie sich frisches Eis aus den Bergen viel kosten ließen. Es gibt Berichte wie den des römischen Dichters Marcus Valerius Martialis, dass das Eis oft teurer war als der damit gekühlte Edelwein. Eine weitere Überlieferung stärkt dieses Bild. Kaiser Nero, der von 37 bis 68 nach Christus gelebt hat, soll eine eigene Läuferkette zwischen der Hauptstadt Rom und den Albaner Berger eingerichtet haben, um permanent an frisches Eis zu kommen. Im Mittelmeerraum herrschte über Jahrhunderte ein blühender Handel mit Eis.
Das Natureis wurde dann bis weit in die Neuzeit hinein geschnitten (aus Gletschern, Seen, etc.) und zu Privatleuten oder Gasthöfen geliefert. Dort gab es oft tiefe Gruben, wo das Eis im Winter eingelagert wurde und im Sommer dann Stück für Stück verbraucht wurde.
Chemie zur Kühlung: Salpeter und Wasser
Im späten Mittelalter wurde langsam die Chemie zur Kühlung entdeckt. So stellten die Menschen fest, dass Salpeter und Wasser, wenn sie aufeinader treffen eine Temperatur um 15 Grad erreichen. Dies war aber nicht genug und so ging der Handel, wie erwähnt, mit Natureis bis ins 20. Jahrhundert weiter.
In den USA gab es hierfür einen riesigen Markt. Im Winter wurden auf den großen Seen im Nordosten des Landes gigantische Menschen Eis geschnitten und ins ganze Land verfrachtet. In sogenannten Eiskästen konnte das Eis sich relativ lange halten und so Getränke und Co. kühlen.
Kältemaschinen, Kühlschränke, Kompressionskälte
Die ersten Kältemaschinen wurden in der Zeit der Industrialisierung etwa Mitte des 19. Jahrhunderts erfunden. Die ersten Kühlschränke für den privaten Gebrauch wurden übrigens erst 1918 in den USA verkauft. Was für uns also normal ist, hat vor nicht einmal 100 Jahren ganz klein begonnen. Drei Jahre später wurden im gesamten Land nur wenige Tausend Exemplare verkauft. Erst mit der Massenproduktion nach Ende des Zweite Weltkriegs wurde der Kühlschrank langsam zum Massenprodukt und zog bald in jeden Haushalt ein.
Die Geschichte der Kühlung
Die Geschichte des Kühlens ist eine sehr lange und sie hat den Menschen immer Freude bereitet. Sie zeigt auch, dass wir dankbar sein sollten, mit Kühltaschen, Kühlakkus, Kühlboxen und Co. jederzeit und einfach etwas kühlen zu können.